Geschichte


Das Leben in Prerow war bis um 1700 geprägt von Entbehrungen und Abgeschiedenheit. Ein Landstrich aus Seesand, auf dem kaum etwas wächst, das die Bewohner ausreichend ernähren konnte. Der Wald mit Holz, Beeren, Pilzen und Wild, die Gewässer mit Fisch, Wiesen mit Gras fürs Vieh, waren die Quellen, aus denen man nur schöpfen konnte. Röhrichtgürtel lieferten Rohr für die Bedachung der Häuser.

Vertraut im Umgang mit dem Meer, wagten sich die Darßer immer weiter hinaus, bauten Boote und schafften auf dem Seeweg Produkte heran, die es in Prerow nicht oder nicht ausreichend gab. Bald schon galten sie als erfahrene, tüchtige Seeleute und wurden auf Handelsschiffen angeheuert. Einige bauten eigenen Schiffe oder beteiligten sich als Partenreeder daran. Die Darßer und Fischländer Segelschifffahrt erreichte zur Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit – aus der in Prerow noch etliche Wohnhäuser erhalten sind.

Zu den ältesten Gebäuden zählen die Seemannskirche, das „Pfarrwitwenhaus“, sowie das „Eschenhaus“. Viele der noch älteren Lehmkaten haben die Zeiten nicht überstanden.

Die Besiedlung Prerows erfolgte vom Hafengebiet immer entlang alter Dünenzüge in Ost-West-Richtung. Die dazwischen liegenden feuchten Senken, Riegen genannt, standen im Frühjahr oft unter Wasser und blieben unbebaut.

Maritime Baukultur


Die Darßer Geschichte spiegelt sich wunderbar in einigen Prerower Bauwerken wider. So manche Holztür erzählt von tapferen Seefahrern und der Leuchtturm ist aus einer Zeit, in der die Signale noch aus Feuer waren.

Bei Spaziergängen durch Prerow können Sie wunderbare Zeugnisse der Vergangenheit entdecken. Ob Kapitäns-, Fischer- oder Bauernhaus, sie haben eins gemeinsam: sie sind mit Schilfrohr (Reet) gedeckt. Ein praktischer Naturbaustoff direkt vom Bodden, der im Sommer vor Hitze schützt und im Winter isoliert.

Die schönste baukulturelle Eigenart sind wohl die bunten Holztüren. Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Seefahrt ihre Blüte. Reichverzierte Türen zeugten von einer erfolgreichen Seefahrerfamilie. Durch geschnitzte Symbole, wie Sonnenkreuze, Blumen und Anker sollte Frieden und Wohlstand über die Türschwelle gelangen.

Farbenfrohe Zeugen der Seefahrtsgeschichte


Die kunstvoll geschnitzten, bunt bemalten Haustüren in Prerow sind mehr als nur Eingänge – sie sind kleine Kunstwerke mit großer Geschichte. Jede Tür erzählt vom Stolz der Seefahrer, von Fernweh und Heimkommen, von vergangenen Zeiten, in denen über 100 Kapitäne im Ort lebten. Ein liebevoll erhaltenes Relikt, das Prerows maritimes Erbe bis heute lebendig hält.




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Die Seemannskirche ist das älteste Gotteshaus auf dem Darß (erbaut 1726/28). Ihre Inneneinrichtung erzählt von geretteten Schiffsmannschaften, die liebevoll gebaute Modellschiffe oder Kronleuchter gespendet haben. Neben klassischen Gottesdiensten finden hier auch Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt.